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LUSTLOSIGKEIT

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LUSTLOSIGKEIT

Bitte beachte, dass diese Informationen keinesfalls einen Besuch beim Arzt/Ärztin ersetzen können und sollen. Wende dich bitte bei Fragen in jedem Fall an ärztliches Fachpersonal.

 

Sex ist heutzutage allgegenwärtig, ständig wird man in den Medien damit konfrontiert und bekommt Studien präsentiert, die zeigen sollen, wie das Sexleben abzulaufen hat. Kein Wunder, dass man sich da unter Druck gesetzt fühlt und die Lust ausbleibt.

Untersuchungen der Abteilung für Sexualforschung an der Universität Hamburg haben ergeben, dass Klagen über Lustlosigkeit zunehmen. Waren es in den 70er Jahren 15 Prozent der Klienten,
die wegen Sexualproblemen in die Ambulanz kamen, so sind es in den 90er Jahren 76 Prozent gewesen.

Lustlosigkeit bei Männern

Für viele ist unvorstellbar, dass Männer keine Lust auf Sexualität haben können. Dennoch tritt dieses Problem immer häufiger auf. Grundsätzlich gibt es zwei mögliche Ursachen:

  • der betroffene Mann hat im Laufe der Partnerschaft mit seiner Frau erkannt, dass sie nicht "die Richtige" ist, er trennt sich jedoch nicht von ihr, sondern zieht sich innerlich zurück
  • die Lustlosigkeit ist eine Reaktion auf verstärkten Druck am Arbeitsplatz - vor allem bei drohender Arbeitslosigkeit, durch Kündigung, Rationalisierung oder Konkurs des Unternehmens

Lustlosigkeit bei Frauen

Wenn eine Frau die Lust auf körperlichen Kontakt und Sexualität verliert, so liegt dies fast immer an ihrer aktuellen Partnerschaft. Sie reagiert damit auf seelische Verletzungen, die ihr Partner ihr zugefügt hat. Meist handelt es sich hierbei um Missachtung ihrer Gefühle im Zusammenhang mit Geburten, Schwangerschaftsabbrüchen, Tod einer nahestehenden Person, oder einem Seitensprung des Partners. Genauso schwerwiegend sind jedoch auch Missachtungen, die der Partner seiner Frau kontinuierlich zufügt.

 

Körperliche Ursachen
  • Die Nebenwirkungen mancher Medikamente können nicht nur Männer impotent, sondern auch Frauen lustlos machen. Dazu zählen Mittel gegen Bluthochdruck, Sodbrennen, Allergien oder psychische Erkrankungen sowie die "Pille". Das Verhütungsmittel löst Prozesse aus, durch die das Sexualhormon Testosteron gebunden wird. Dieses Hormon beeinflusst die Libido, ein Mangel verursacht sexuelle Unlust.

  • Die Schilddrüse schüttet Hormone aus, die für Funktionen im ganzen Körper zuständig sind. Sowohl eine Über- als auch eine Unterfunktion kann zu Libidoproblemen führen. Einer Fehlfunktion kommt der Arzt mit einer Blutprobe auf die Spur.

  • Die Zuckerkrankheit Diabetes kann ebenfalls schuld sein: Sie wirkt sich oft auf die Blutgefäße aus; die Durchblutung im Unterleib kann sich verschlechtern. Außerdem schädigt der erhöhte Blutzucker mitunter feinste Nerven. Die Folge: Berührungsimpulse im Genitalbereich werden schlechter übertragen.


    Speziell bei Frauen:

  • No Sex, no Fun?: In den Wechseljahren kann das Verlangen nach Sex nachlassen
    - Hinter sexueller Unlust können auch verschiedene gynäkologische Erkrankungen stecken. Dazu zählen Endometriose, also gutartige Wucherungen der Gebärmutter - Schleimhaut, Myome, gutartige Muskelgeschwülste in der Gebärmutter, oder Zysten. Der Frauenarzt kommt ihnen auf die Spur.
  • Auslöser für die Wechseljahre der Frau: Altersbedingt produziert ihr Körper immer weniger Sexualhormone; dies kann schuld an Libidoproblemen sein. Eine Folge ist zudem, dass die Schleimhäute schlechter durchblutet und damit trockener werden. Es kommt etwa zu einer trockenen Scheide. Abhilfe schaffen hier östrogenhaltige Cremes, die der Arzt verschreibt.

  • Werden bei einer Totaloperation sowohl die Gebärmutter als auch die Eierstöcke entfernt, setzen bei der Patientin abrupt die Wechseljahre ein. Die Patientinnen erhalten eine Hormonersatz-Therapie. Weil auch weniger Testosteron produziert wird, lässt bei vielen zudem das sexuelle Verlangen nach. Seit kurzem gibt es die Möglichkeit, diesen Hormonmangel mit einem rezeptpflichtigen Testosteron-Pflaster namens "Intrinsa" auszugleichen.

    Speziell bei Männern:

  • Ein häufiger Auslöser ist etwa Bluthochdruck. Ein zu hoher Cholesterinspiegel fördert Arteriosklerose. Die Adernverkalkung steigert nicht nur das Risiko für einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt, sondern kann auch die Blutgefäße im Penis verengen und Erektionsstörungen hervorrufen

Sex im Kopf

Noch mehr als im wirklichen Leben, spielt sich Sex in den Köpfen ab: "Ein Viertel der österreichischen Männer verspürt drei- bis viermal täglich Lust auf die wichtigste Nebensache der Welt. 35 Prozent der Frauen denken zumindest einmal am Tag daran – zumindest laut der Studie des Kondomherstellers Durex. Doch was im Kopf ist, müssen die Lenden noch lange nicht in die Tat umsetzen (wollen).
Die Internationale Klassifikation der Krankheiten definiert die Störung der sexuellen Appetenz als einen Mangel oder das Fehlen sexueller Phantasien oder Bedürfnisse. Appetenz- oder Libidomangel schließt sexuelle Erregung oder Befriedigung nicht aus, hat aber zur Folge, dass sexuelle Aktivitäten seltener initiiert werden. Erektionsstörungen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder andere physisch bedingte sexuelle Schwierigkeiten sind damit explizit nicht gemeint.


Frust statt Lust

Lustkiller sind mannigfaltig: Dauerstress und Doppelbelastung fordern uns so, dass keine Energie mehr für Sex bleibt. Der Leistungsgedanke der westlichen Gesellschaft und die perfekten, nie erreichbaren Vorbilder aus Werbung und Medien drücken auf die Leichtigkeit, die guten Sex ausmacht. Psychopharmaka, der Konsum von Suchtmitteln über längere Zeit oder hohe Alkoholdosen wirken sich ebenfalls negativ aus.
Problematisch kann es auch werden, wenn Sex Zeugung zum Ziel hat, sprich bei massivem Kinderwunsch. "Wenn Männer beim Eisprung Samenspender zu einem genau gewünschten und nötigen Zeitpunkt spielen sollen, schwindet ihr Verlangen oft auf ein Minimum", weiß der Sex-Experte Herbert Antonu aus seiner Arbeit mit KlientInnen. "Oft nimmt die Lust bei der Frau auch nach Geburten ab, sollte aber nach spätestens einigen Monaten wieder zurückkehren."

Bausteine der Liebe

Respekt, Achtung, Vertrautheit, Gleichwertigkeit und die Kunst, Nein zu sagen, also die Grundnormen einer Beziehung, sind einige der wichtigsten Voraussetzungen für eine befriedigende lustvolle Sexualität. Vertrautheit steigert die Schamlosigkeit. Schamlos sein zu können, steigert die Lust. Zwei Kilo zuviel oder die Länge des Glieds werden dann ziemlich egal. In der Regel sei das sexuelle Schamgefühl bei Frauen allerdings größer als bei Männern, erklärt der Therapeut.


Was tun wenn nichts mehr geht?

Wichtig sei es, zuerst mögliche physiologische Ursachen abzuklären. Wenn körperliche Störungen oder hormonelle Schwankungen ausgeschlossen wurden, sollte man psychologische Unterstützung suchen, rät der Experte. Freilich gilt: Je früher man sich unter paar- und sexualtherapeutischer Anleitung selbst hilft, desto besser. Lustlosigkeit macht sich oft dann breit, wenn der Rahmen der Sexualität nicht variiert wird, deshalb immer mal wieder etwas Neues ausprobieren.

 

 

Quellen:

http://www.wecarelife.at/themen-specials/lustlosigkeit/kleinlaut-ists-im-schlafzimmer/
http://www.gesund.co.at/gesund/Lust_Liebe/Lust_Liebe_Lust_Frust.htm